Wir betrachten unseren Antrag, ein virtuelles Jugendzentrum im Erftkreis zu entwickeln, als einen langen Entwicklungsprozess, bei dem wir im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten nach Realisierungsmöglichkeiten suchen müssen, stellte der Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion im Jugendhilfeausschuss, Guido van den Berg, zu Beginn der Sitzung des Jugendhilfeausschusses fest.
Was unter einem virtuellen Jugendzentrum zu verstehen ist bzw. wie ein solches gestaltet sein kann, wurde im Anschluss veranschaulicht. Referent Wolfgang Fehr von der Fachstelle für Medienpädagogik der Stadt Köln demonstrierte im Ausschuss die Jukobox (Jugend kommuniziert), die bereits im sechsten Jahr unter der Adresse www.jukobox.de im Internet zu finden ist. Die Jukobox informiere Jugendliche über das Angebot in Köln. Jugendeinrichtungen hätten in der Jukobox entweder eigene Seiten oder seien in anderer Form Teil des Netzwerkes. Bereiche, die sich in den Medien gar nicht oder nur in geringem Umfang wiederfänden, bekämen hier den für das Interesse von Jugendlichen gebotenen Umfang eingeräumt. Die Jukobox dürfe aber nicht als reines Infonetz verstanden werden, so Fehr.
Bei uns erhalten Jugendliche Unterstützung, damit sie eine eigene Seite in das Internet bringen können, auch das technische Know-how, das dazu gehört, meinte Fehr. Multimediale Workcamps für Jugendliche sei beispielsweise ein Projekt, das vom Amt für Kinder, Jugendliche und Familie der Stadt Köln in Kooperation mit der Fachhochschule Köln durchgeführt werde und von der GEW Stiftung gefördert werde. Die Jugendlichen sollen Spaß haben, lernen aber gleichzeitig spielerisch über Bildbearbeitung, Video, Internetnutzung und Webseitengestaltung, erläuterte Fehr. Einige erfolgreiche Projektteilnehmer hätten so einen der wenigen begehrten Praktikumsplätze oder sogar einen Ausbildungsplatz im Medienbereich bekommen, berichtete Fehr. Die Stadt Köln hat das alles keinen einzigen Pfennig gekostet, so Fehr. Die Jukobox existiere durch Sponsorengelder, die gute Zusammenarbeit mit der Kölner Stadtverwaltung und vor allen Dingen den vielen ehrenamtlich Tätigen, die sehr viel Zeit und Energie investieren und sich voll und ganz mit der Jukobox identifizieren würden.
Harald Hartlieb vom Kreisjugendamt betonte, dass man seitens des Jugendamtes positiv der Einrichtung eines virtuellen Jugendzentrums gegenüber stehe. Er betonte jedoch gleichzeitig, dass ein solches Projekt nur dann Erfolg haben könne, wenn es überregional und nicht nur auf die Kommunen Elsdorf und Bedburg beschränkt sei.
Die Vorstellung eines virtuellen Jugendzentrums hat uns vor allen Dingen gezeigt, dass die Finanzierung eines derartigen Projektes mit Sponsorengeldern und der Einbringung von viel Eigeninitiative und Zeit machbar ist. Angesichts der angespannten Finanzlage der Kommunen gibt uns das neuen Mut, unser Ziel, ein virtuelles Jugendzentrum in Bedburg und Elsdorf und langfristig im ganzen Erftkreis zu installieren, weiterzuverfolgen, meint der Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion im Jugendhilfeausschuss, Guido van den Berg.