„Die heutige Sitzung des Ältestenrates habe ich nach 15 Minuten unter Protest verlassen, weil der Landrat mich bei einfachen Fragestellungen zum Thema unterbrach.
Die Fragen lauteten:
Ist es heute, 13 Wochen nach der Flut, richtig, wenn noch 57.000 € auf dem Spendenkonto des Erftkreises liegen und erst im Dezember durch den Landrat vor Ort verteilt werden sollen?
Vielen der Spender haben sich sicher unter Soforthilfe etwas anderes vorgestellt, zumal die Spendenrichtlinien des Landkreises Riesa-Großenhain vom 01.10.2002 Soforthilfemaßnahmen vorsehen, wie
– Ersatzbeschaffung des persönlichen Bedarfs
– Wiederbeschaffung von Mobiliar, Hausrat etc.
– Wiedernutzbarmachung von Wohnraum
Ich konnte mich persönlich an Elbe und Mulde in den vergangenen Wochen davon überzeugen, dass mancherorts fast nichts mehr zu sehen ist von den Flutschäden und in Windeseile repariert und gebaut wurde. Von Hilfsorganisationen, wie z. B. der AWO, weiß man, dass ihre Millionenspendengelder schon ausgezahlt sind.
Mich beschleicht der Argwohn, dass die Übergabe der Spendengelder im Dezember zur Weihnachtszeit mehr aus publizitätsträchtigen Gründen erfolgt, als aus zweckmäßigen. Die Tatsache, dass man bei einfachen Nachfragen „abgebürstet“ werden soll, unterstreicht diesen Verdacht.“