Gabi Frechen (SPD) hat nach eigenen Angaben ein Wahlkampfbudget von rund 100 000 Euro, CDU-Konkurrent Willi Zylajew wollte mit rund 75 000 Euro auskommen, schätzt aber, dass es 77 000 Euro werden können. Eine Summe, an der der Vorsitzende der Jungsozialisten (Jusos) in der SPD, Benjamin Rademacher, bezweifelt. Die CDU habe mehr Plakate gedruckt und auch sonst mehr Werbung gemacht. Hier will uns jemand glauben machen, dass er mit einem Viertel weniger Geld fast doppelt so viel Wahlkampf machen kann. Das glauben wir nicht, stellt Rademacher für die Jusos fest.
Zylajew beeindruckt das nicht. Es bleibt dabei, sagte er gestern. Allenfalls werde es geringfügig mehr. Allerdings nicht wegen der Plakate, sondern wegen des hohen Verbrauchs an Äpfeln, wie Zylajew süffisant mitteilt.
Für den Hürther ist logisch, warum die Kosten bei der SPD höher liegen: Die haben Autos und eine Kampa gemietet, das gibt es bei uns nicht. Und unsere Plakate kleben wir selbst. Das macht viel aus. Er, Zylajew, habe zwar ordentlich Plakate drucken lassen, aber das große Plakat in Schwarz-Weiß sei zum Beispiel erheblich preiswerter als ein gleichformatiges Farbplakat. Diesen Druck haben wir aus Kostengründen gewählt.
Die Frage der Jusos, ob Zylajew Geld von Geschäftsleuten und Firmen erhalten habe, beantwortet der Kandidat freimütig. Er habe keine Spende über 5000 Euro erhalten, aber mehrere Kleinspenden, also Beträge unter 5000 Euro. Unter den Spendern waren auch Unternehmen, sagt der Kandidat. Da muss Gabi Frechen passen. Von Unternehmen habe sie weder Spenden über noch unter 5000 Euro erhalten. Die SPD-Kandidatin betonte, dass sie nach dem Wahlsonntag ihre Kalkulation und ihre Ein- und Ausgaben offen legen werde. Und das will auch Willi Zylajew tun.