Fuß: „Bestattungen müssen preiswerter werden“

Düsseldorf / Erftkreis (…) "Sterben wird immer teurer" heißt es im Volksmund. "Und der Volksmund hat – wie so oft – Recht, wenn man etwa den dramatischen Anstieg der Friedhofs- und Bestattungsgebühren allein in der Stadt Frechen betrachtet", stellt der SPD-Landtagsabgeordnete Hardy Fuß fest. Die Friedhofsgebühren stiegen hier auf Antrag der CDU um 60%. "Diese Situation kann sich aber schon bald im Sinne der Hinterbliebenen ändern", stellt Fuß fest. In NRW liege nämlich der Regierungsentwurf für ein neues Bestattungsgesetz auf dem Tisch, durch das Beerdigungen künftig individueller, einfacher und preiswerter gestaltet werden können. Das vorgesehene Bestattungsgesetz fasse die bisherigen unübersichtlichen und nicht mehr zeitgemäßen Rechtsvorschriften zu einem Gesetz zusammen. Nach dem Gesetzentwurf können künftig beispielsweise besondere Beisetzungsformen genehmigt werden, wenn die Verstorbenen dies in einem Testament festgelegt haben und die Totenruhe gewährleistet wird. Möglich soll so auch – bei Vorliegen weiterer Voraussetzungen – die Verstreuung der Totenasche außerhalb des Friedhofs, sogenannte Friedwälder, und die Aufbewahrung der Asche in den Räumen Hinterbliebener sein.
Der Gesetzentwurf sieht darüber hinaus ein Bestattungsrecht für Tot- und Fehlgeborene vor, legt keinen Sargzwang fest und gibt Lebenspartnern im Sinne des Lebenspartnerschaftsgesetzes dieselben Rechte wie Ehegatten. Das vorgesehene Gesetz eröffnet somit

– neue Möglichkeiten für zeitgemäße Bestattungsformen,
– beschränkt sich auf Regelungen, die für den Schutz der Totenruhe, der Gesundheit der Bevölkerung und der Aufklärung von Straftaten unerlässlich sind
– und gibt den Städten mehr Spielraum.

Bestattungen können so nicht nur preiswerter werden, die Toten sollen demnächst auch buchstäblich bei der Familie bleiben können. Der Landtag befasse sich derzeit mit dem Entwurf des Bestattungsgesetzes NRW und wird auch ein Expertenanhörung zum Thema durchführen. Kritiker des Gesetzentwurfes, wie etwa der Städte- und Gemeindebund, seien auf dem Holzweg, wenn sie das Friedhofs- und Gebührenmonopol der Städte auf Kosten der Hinterbliebenen beibehalten wollen, meint Fuß.