Der mannhafte Kampf Engels gegen überseeische Gas-Usurpatoren zum Schutze der heimischen Braunkohle lässt Altmeister Karl Marx im postmodernen Spaß-FDP-Licht wiederauferstehen.
Wie Engel mit der „Verniedlichung der Produktionsmittel“ regionale Energiepolitik betreiben und die Braunköhler als Gas-Maschinen-Stürmer hinter Schutzpatron Horst versammeln will, ist schon super-Guido-spaßig.
Kohle gut – Gas böse! Glück auf, der Engel kommt…
Vergessen ist der böse Rex(rodt), der die Kumpels in Deutschland vor Jahren als erste auf den europäischen Energiemarkt in den kalten Wettbewerb verstieß, ohne dafür zu sorgen, dass die anderen Länder auch in Markt-Strom machten.
Der wundervollen symbiotischen Verbindung von Bergleuten und FDP steht denn auch das kleine Hindernis der hemmungslosen bis grausamen Marktwirtschaft entgegen, die Kernforderung der FDP-Politik ist.
Und so würde sich Möllemann auf seinem Münsteraner Schweigeexil-Lager herumdrehen, wenn er hörte, wie sein Engel mit Kunstgriffen des Dialektischen Materialismus die Politik gegen Wirtschaftlichkeits-Entscheidungen der Industrie in Stellung bringen will.
Fakt ist:
1. Der Knapsacker Hügel ist ein Industriestandort von europäischem Rang.
2. Hier zeigt die angebliche „Alt-Industrie“ (Kohle und Chemie), was sie kann – nämlich eine Hochklasseleistung bei der Standortanpassung an zukünftige industriepolitische Bedingungen. Das beweist das Beispiel Papierfabrik.
3. Wer meint, er könne die Kumpels mit interventionistischen Aufgeregheiten beeindrucken, hält die Leute für blöd.
4. Es spielt für die Zukunft des Knapsacker Hügels ergo überhaupt keine Rolle, wenn Engel ein bisschen Marx spielt.
Die Heilige Barbara hatte jedenfalls ihren Spaß.