„Auf die Möglichkeit ein freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr absolvieren zu können, müssen Schulabsolventen im Erftkreis zukünftig verstärkt hingewiesen werden“, fordert der Fraktionsvorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß MdL. Dies setze voraus, dass die Einrichtungen genügend Stellen anbieten, so Fuß weiter. Im Umweltzentrum Friesheimer Busch in Erftstadt bestehe beispielsweise seit fünf Jahren die Möglichkeit, ein freiwilliges ökologisches Jahr zu leisten. Dort könnten insbesondere Haupt- und Realschüler quer durch den Umweltbereich Einblicke gewinnen und würden zudem in Seminaren fortgebildet. „Für viele verfestigt sich so der spätere Berufswunsch. In vielen Bereichen gilt der Nachweis des ökologischen Jahres als Praktikumsnachweis, so dass die Zeit angerechnet werden kann“, so Fuß.
Ein freiwilliger Dienst im Erftkreis kann zukünftig auch im kulturellen oder Sportbereich und im Jugendbereich geleistet werden. Möglich geworden ist dies durch das Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Förderung eines freiwilligen sozialen Jahres und anderer Gesetze (FSJ – Förderungsänderungsgesetz – FSJGÄndG), das am 01.09.2002 in Kraft tritt. Ziel des Gesetzes ist es, den Freiwilligendienst attraktiver zu gestalten und das freiwillige Engagement junger Menschen zu fördern. Die Gesetze zum Freiwilligendienst richten sich an junge Menschen bis zum Alter von 27 Jahren.
„Wir müssen im Erftkreis die Chancen, die sich durch die Gesetzesänderung bieten, nutzen. Die kulturellen Einrichtungen, die Jugendarbeit und der Sportbereich müssen schnellstmöglich reagieren und die Möglichkeit bieten, ein soziales oder ökologisches Jahr zu absolvieren“, fordert Fuß. Interessanter würde das freiwillige soziale oder ökologische Jahr gerade für junge Männer auch im Hinblick darauf, dass es zukünftig von anerkannten Kriegsdienstverweigerern an Stelle des Zivildienstes bei einem anerkannten Träger geleistet werden könne. Darüber hinaus sei die Dauer des Freiwilligendienstes flexibel und betrage zwischen sechs und 18 Monaten.
„In unserer Gesellschaft würde ohne das soziale Engagement freiwilliger Helfer vieles nicht richtig funktionieren oder ganz zusammenbrechen“, findet Fuß. Der freiwillige Einsatz für andere Menschen biete neben dem Nutzen für die Allgemeinheit gerade für junge Menschen die Chance, etwa in Pflegeberufe „hineinzuschnuppern“ oder einfach die Zeit bis zum Beginn einer Ausbildung sinnvoll zu überbrücken. Die SPD-Kreistagsfraktion wird für die nächste Sitzung des Kreisausschusses beantragen, die Möglichkeit der Einrichtung weiterer Stellen für den freiwilligen sozialen oder ökologische Dienst im Erftkreis überprüfen zu lassen.