
Die Jahrgangsstufen 7 und 8 einiger Schulen der
Sekundarstufe I bekommen ihre eigene Bundestagswahl. Nach amerikanischem Vorbild, das in Baden-Württemberg und Berlin schon erprobt worden ist, werden die 13- bis 15-Jährigen von der Wahlbenachrichtigung bis zur Stimmabgabe an einer möglichst realitätsnahen Simulation teilnehmen.
"Juniorwahl" heißt das Kind, das alle im Kreistag
vertretenen Parteien unterstützen. Auf Anregung des SPD-Politikers Guido van den Berg haben sie schnell die Regeln festgelegt: Die Jugendlichen sollen Spaß an der Politik gewinnen, die Politiker müssen sich zurückhalten.
Die Kosten für die "Juniorwahl" – etwa 500 Euro pro Schule – trägt der Kreis, eventuell mit Unterstützung des Landes. Sponsoren wären auch willkommen. Die teilnehmenden Schulen erhalten sämtliche Unterrichtsmaterialien inklusive des notwendigen Computerprogramms.
Der politische Unterricht soll den "Jugendlichen eine Möglichkeit aufzeigen, Demokratie wahrzunehmen und sich aktiv daran zu beteiligen". So hat es der Verein "Kumulus" formuliert, der die Grundlagen "Juniorwahl" in Deutschland liefert. "Spaß sollen die Schüler haben, bloß keine Mathematikstunde mit komplizierten Formeln zum
Verhältniswahlrecht", fordert van den Berg.
Carsten Müller aus Brühl und Daniela Boosen aus Kerpen, Junge Liberale und einzige Vertreter des politischen Nachwuchses bei der Pressekonferenz, hoffen, dass die Initiative mehr zur Folge hat, als ein Kreuzchen auf dem Wahlzettel.
"Wir wünschen uns, dass viele aktiv mitmachen", sagte Müller. Das wollen CDU-Parteichef Michael Breuer und sein SPD-Pendant Hans Krings natürlich genauso wie der Kreisvorsitzende der Grünen, Rüdiger Warnecke. Die Wahl soll spätestens am 20. September stattfinden, die Auszählung am Tag der Bundestagswahl am 22.September. Bekannt gegeben wird das Ergebnis am Montag nach der Bundestagswahl, also am 23.September.
Das Silverberg-Gymnasium Bedburg, die Hauptschule in Hürth-Kendenich, das Ville Gymnasium Erftstadt, das Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim, die Realschule der Stadt Kerpen, die Realschule Liblar, die Papst-Johannes-XXIII.-Schule Pulheim sowie die Gesamtschulen in Bergheim und Brühl haben sich bisher zur Teilnahme bereit erklärt.
Weitere Schulen können sich unter der Rufnummer
(02271) 83-4511 oder 83-4564 bei der Kreisverwaltung anmelden.