Umwandlung in eine staatliche Ausbildungsstätte denkbar – Mittelstandsoffensive für den Erftkreis übernehmen

Auf breite Zustimmung der Betriebsräte aus dem Erftkreis stießen sowohl die von Lennartz und dem SPD-Fraktionsvorsitzenden im Kreistag Hardy Fuß MdL vorgeschlagene Mittelstandsoffensive über die Kreissparkasse Köln, als auch das von der Handwerkskammer zu Köln mit der Stadt Köln kürzlich vereinbarte Zehn-Punkte-Programm zur Stär-kung des Mittelstandes, welches in vielen Punkten auf den Erftkreis übertragen werden könnte.

So sei es aus Sicht der Betriebsräte sinnvoll und wünschenswert, wenn beide Vorschläge zügig im Erftkreis umgesetzt werden, um kleine und mittelständische Unternehmen zu stärken und zu unterstützen.

Fuß sagte nach telefonischer Rücksprache zu, die dafür notwendigen Schritte im Kreistag unverzüglich einzuleiten und die vorgeschlagenen Maßnahmen zu unterstützen.

Darüber hinaus war die Zukunft der Ausbildungsstätte am Goldenbergkraftwerk in Hürth auch diesmal wieder Thema des Betriebsrätefrühstücks beim SPD-Bundestagsabgeordneten Klaus Lennartz.

So sprachen sich sowohl die Betriebsräte aus dem Erftkreis als auch Lennartz und der stellvertretende Vorsitzende der Erftkreis-SPD Guido van den Berg nach wie vor für den Erhalt des Ausbildungsstandortes am Goldenbergkraftwerks aus. "Die hohe Ausbildungsqualität ist und bleibt unverzichtbar für diese Region", so Lennartz, auch wenn Rheinbraun meldet, dass derzeit noch 20 von insgesamt 200 Ausbildungsplätzen unbesetzt seien.

Rheinbraun stehe hier in der Verantwortung, zumal es vom damaligen Vorstand mündliche Zusagen zum Erhalt der Ausbildungsstätte gegeben habe.

Aus den Reihen der Betriebsräte gab es Lösungsvorschläge zum Erhalt des Standortes hin zu einer Umbildung als staatliche Ausbildungsstätte, die insbesondere geringer Qualifizierten berücksichtigt solle. Lennartz griff diesen Vorschlag auf und werde mit der Direktorin des Arbeitsamtes Brühl, Dorothee Lentzen, nächste Woche erörtern.

Ferner weist Anton Pohl vom Martinswerk auf die positive wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens hin und teilt mit, dass das Martinswerk schon jetzt auf dem Gebiet der Grundlagenforschung mit der Nanotechnologie arbeite. Da Lennartz in Kontakt zu dem Leiter des Aachener Kompetenzzentrums für Nanotechnologie, Professor Heinrich Kurz, stehe, wolle Lennartz nach einem Betriebsbesuch beim Martinswerk Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Aachen prüfen, denn "Nanotechnologie ist im Erftkreis längst keine Zukunftsmusik mehr", so Lennartz.

Ein weiteres Thema war das so genannte Emission-Trading, dem Handel mit CO2-Zertifikaten. Hier bestand die einhellige Auffassung, dass die Brüsseler Pläne unbedingt verhindert werden müßten. Gerade für das Braunkohlerevier haben der geplante Handel gravierende negative Auswirkungen auf den internationalen Wettbewerb. Dies betreffe aber nicht nur die Braunkohle, sondern auch die Chemiebranche und alle energieintensiven Firmen sowie Zuliefererbetriebe.

Lennartz sagte zu, dass er sich auch weiter-hin vehement in Berlin dafür einsetzen werde, die EU-Pläne zu verhindern.