
In der Sitzung des Kreisausschusses hat sich die SPD-Fraktion gegen die von der Stadt Kerpen beabsichtigte Bebauung am Neffelweg in Kerpen-Langenich ausgesprochen. Der vorgesehene Eingriff in die Neffelbachaue muss nach den uns nun vorliegenden Erkenntnissen doch als wesentlicher Eingriff in floristischer, ornithologischer und kulturhistorischer Sicht gewertet werden, erläuterte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Guido van den Berg die Ablehnung der Sozialdemokraten. Entgegen ihrer ersten Einschätzung im Umweltausschuss kam die SPD-Fraktion nach weiterer eingehender Prüfung des Sachverhaltes zu dem Schluss, dass die vorgesehene Änderung sehr wohl einen wesentlichen Eingriff in die Zielsetzungen des Landschaftsplanes 4 bedeutet, der eine Biotop- und Grünvernetzung vorsieht.
Guido van den Berg: Wir sind der Auffassung, dass die vorgeschlagenen Schutzstreifen von 30 Metern und 20 Metern nicht ausreichen, um einen effektiven Schutz der Landschaft in diesem sensiblen Bereich sicherzustellen. Bereits in der Fachausschusssitzung hatte die SPD-Fraktion kritisch angemerkt, dass insbesondere durch die Festsetzungen für den 20 Meter breiten Streifen im Bereich der Wohngrundstücke nur schwerlich eine dauerhafte Schutzsicherstellung gewährleistet werden könne. Die Festsetzungen wären im Bebauungsplan der Stadt Kerpen vorzunehmen und würden dort auch der Kontrolle unterliegen. Der politische Wille des Kreisumweltausschusses sei dadurch nur schwerlich langfristig zu kontrollieren. Diese Bedenken konnten in der Umweltausschusssitzung von der Verwaltung nicht ausgeräumt werden.
In der Sitzung des Kreisausschusses ging die CDU-Mehrheitsfraktion über diese Bedenken hinweg und stimmte gemeinsam mit der FDP für eine Aufhebung des Landschaftsschutzes für das Bauvorhaben.