Bei Auftragsvergaben durch den Erftkreis kommen zunehmend Ost-Firmen zum Zug. Dass berichtet der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß MdL. Selbst bei kleinsten Losen unter 20.000 Euro seien Ost-Firmen aus Windischleuba, Suhl und anderen Orten im Osten günstigste Bieter. Für Fuß ist kaum nachvollziehbar, wie bei einer ordentlichen Kalkulation eine Ost-Firma bei einem Auftrag von 16.000 Euro von Suhl anreisen kann, an einer Erftkreisschule ihr Gewerk verrichten kann und wieder abreisen kann, während ein Handwerksbetrieb aus dem Ort teurer anbieten muss. Die SPD-Bundestagskandidatin Gabi Frechen sieht darin eine Folge der Ablehnung des Tariftreuegesetzes durch die CDU im Bundesrat. Dadurch könnten weiter Ost-Firmen mit niedrigeren Kosten im Westen anbieten. Dass dies nicht im Sinne des Erfinders der Transferleistungen für den Aufbau Ost ist, sehen Fuß und Frechen unisono. Sie fordern die CDU auf, ihre Blockade des Tariftreuegesetzes im Bundesrat schnellstmöglich aufzugeben.
Fuß ergänzt, dass der Kreis schleunigst prüfen muss, ob er nicht bei Ausschreibungen bis 50.000 Euro beschränkt ausschreiben kann, wie dies angeblich bei den Staatshochbauämtern gängige Praxis sei.
Der Landrat ist dringend aufgefordert, alle rechtmäßigen Möglichkeiten auszunutzen, damit Ost-Firmen nicht mit Lohndumping heimische Handwerksbetriebe verdrängen können.