Das geplante Gesundheitszentrum namens Medica-Park, das der SPD-Bundestagsabgeordnete Klaus Lennartz vergangene Woche beim Besuch von Ministerpräsident Clement in Hürth in groben Zügen vorstellte, könnte um den Sektor Nanotechnologie ergänzt werden. Das teilte Lennartz nach einem Gespräch mit Professor Heinrich Kurtz von der RWTH Aachen mit. Die Nanotechnologie gelte als künftige Schlüsselindustrie, ihr Ziel sei es, Atome in Industrieprodukten anders anzuordnen, um so ihre Eigenschaften zu verändern. Anwendungsgebiete seien auch die Bio- und Gentechnik sowie die Pharmazie.
Vor allem in diesen Sektoren sieht Lennartz offenbar Anknüpfungspunkte zum Gesundheitszentrum, in das laut Lennartz 250 Millionen Euro investiert werden sollen. Das Zentrum soll sich der medizinischen Forschung widmen und diese, vielleicht sogar europaweit, vernetzen. Ziele sind die schnellere Erforschung von Medikamenten, die gezielt für Patienten dosiert werden können, und die kostengünstigere Produktion der Arzneimittel.
Konkretere Angaben über die Aufgaben des Zentrums, über Investoren und Wissenschaftler, mochte Projektentwickler Dieter Kohlschmidt, der frühere Manager des Hürth-Parks, auch gestern nicht machen. Es wäre fahrlässig, bereits jetzt Näheres zu sagen, erklärte er auf Anfrage. Schließlich brauchen wir sehr, sehr viele Partner, um so etwas zu errichten. Würde man sagen, es gehe lediglich um ein Forschungszentrum oder um eine Reha-Klinik, würde das vieles verwässern. Es bedürfe noch einer gewissen Vorbereitung, um die Dinge zu runden, sagte Kohlschmidt, vielleicht drei Monate.
Keine tragende Rolle im Zentrum wird im Übrigen der Kölner Professor Karl Lauterbach spielen. Er habe Clement in Hürth lediglich Konzepte, wie die Forschung mit einer Art Privatklinik verbunden werden kann, grundsätzlich erläutert, sagte Lauterbach auf Anfrage. An dem geplanten Projekt sei er aber weder wissenschaftlich noch sonstwie beteiligt. Ein Gesundheitszentrum halte er jedoch für sinnvoll.