
Eineinhalb Jahre führt der SPD-Bundestagsabgeordnete Klaus Lennartz Gespräche, mit Medizinern, Forschern, Investoren: Am Mittwochabend ließ er beim alljährlichen Treffen interessanter Menschen im Haus Lennartz die Katze aus dem Sack: Im Erftkreis soll ein Medica-Park, ein Gesundheitszentrum, entstehen. 250 Millionen Euro soll das Projekt kosten, Hunderte von Wissenschaftlern könnten dort arbeiten. In Kürze sollen Verträge dazu unterschrieben werden.
Über Details wird noch geschwiegen. Projektentwickler ist Dieter Kohlschmidt, der frühere Hürth-Park-Manager. Mit im Boot sitzen namhafte Professoren, darunter der Kölner Karl Lauterbach. Das Gesundheitszentrum soll sich der neusten medizinischen Forschung widmen und sie, vielleicht sogar europaweit, vernetzen. Ein Forschungsbereich soll die Toponomie sein. Ziel ist es, die Zeit für die Erforschung neuer Medikamente drastisch zu reduzieren und Medikamente herzustellen, die auf die Krankheit des Einzelnen speziell abgestimmt sind und somit optimal wirken können. Auch an die Angliederung eines Hotels und eines Kongresszentrums ist gedacht.
Die frohe Kunde freute einen besonders in der illustren Runde: Ministerpräsident Wolfgang Clement, der sich stets stark macht für die Neustrukturierung, lobte den Erftkreis denn auch als dynamischer als andere Teile im Lande. Gerade der Gesundheitsbereich werde in seiner innovativen Dimension oft unterschätzt, die skandinavischen Länder, die Clement jüngst besuchte, seien da viel weiter. Ein Lob für den Erftkreis und die Genehmigungsbehörden hatte er aus dem hohen Norden mitgebracht. Finnische Unternehmer hätten hervorgehoben, dass die neue Papierfabrik in Knapsack so schnell gebaut werden konnte. Das konnte Bernhard Ludwig, Geschäftsführer von Rhein-Papier, nur bestätigen. Ludwig war erstmals beim Empfang im Hause Lennartz. Was sind das denn für Leute hier?. Bürgermeister Walther Boecker klärte ihn auf: Unternehmer, Finanz- und Medienleute, Forscher etc. Der Schweizer Ludwig wunderte sich: Und die kommen zu einem Sozialdemokraten?