Insgesamt unglücklich findet der Vorsitzende der Erftkreis-SPD, Hans Krings, die Pressekonferenz von Landrat Werner Stump mit seinen Vorwürfen gegen die Staatsanwaltschaft Bonn. Es darf nicht angehen, dass beschuldigte Amtsträger die Bühne ihres Amtes zu ihrer Verteidigung nutzen.
Auch darf nicht der Eindruck entstehen, dass Staatsanwaltschaften sich vom Medieninteresse in ihrem Vorgehen leiten lassen. Krings hat sich daher in seiner Eigenschaft als Landtagsabgeordneter an Justizminister Jochen Dieckmann gewandt und gebeten, die erhobenen Vorwürfe gegen die Staatsanwaltschaft Bonn zu überprüfen.
Die SPD Erftkreis wird Landrat Werner Stump nicht vorverurteilen. Sollte es tatsächlich zu einer Anklageerhebung kommen, wird sie die Vorwürfe sorgfältig politisch bewerten. Im Vordergrund wird dabei stehen, wieweit der Aufsichtsrat der Refugium AG an den Transaktionen um die Altenheime in Elsdorf und Pulheim beteiligt war. Bei diesen Geschäften war das finanzielle Ausblutens der Refugium offenkundig und damit die Gefahr eines Pflegenotstandes vorhersehbar.