
In den Nachbarkreisen formiert sich zur Zeit erheblicher Widerstand gegen die Politik in der Regio Rheinland. So hatte beispielsweise der FDP-Kreisparteitag im Oberbergischen Kreis einstimmig beschlossen, aus dem Verein Regio Rheinland Köln/Bonn und Nachbarn auszutreten, in den man über Jahre große Geldbeträge eingezahlt habe und von der man leider keinerlei Nutzen verspüre. Auch der Präsident der Industrie und Handelskammer zu Köln, Baron Freiherr Alfred von Oppenheim hatte jüngst „mangelnde Professionalität im Regionalmarketing“ kritisiert. Auf einem Empfang hatte Herr von Oppenheim kritisiert, dass es der Regio nicht gelungen sei, eine „schlagkräftige Einheit“ zu bilden und dass es „Defizite im nationalen wie internationalen Wettbewerb“ gebe.
In einer Anfrage an den Landrat bittet nun die SPD-Kreistagsfraktion um eine Stellungnahme, wie die Kreisverwaltung diese Entwicklungen beurteilt. Der Landrat, der auch im Vorstand der Regio sitzt, solle darstellen, wie hoch die finanziellen Mittel sind, die der Erftkreis in das Projekt Regio Rheinland seit seiner Gründung investiert hat, welchen Nutzen die Investitionen für den Erftkreis und welchen Nutzen die Investitionen für die Kommunen im Erftkreis erbracht haben. Guido van den Berg, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, hierzu: „Die Arbeit, die der Erftkreis in der Regio einbringt, sollte davon abhängig sein, dass man auch in den Nachbarkreisen mit vergleichbarem Engagement bei der Sache ist.“
Dem Landrat, der bei Reden gerne die regionale Zusammenarbeit betont, scheinen diese Fragen jedoch etwas unangenehm zu sein, da er sich mit der Beantwortung der SPD-Anfrage nunmehr schon über einen Monat Zeit lässt.