
Der Vorschlag der FDP-Fraktion, eine Privatisierung der Jugendbildungseinrichtungen des Erftkreises anzustreben, wurde in der letzten Sitzung des Jugendhilfeausschusses, die passender Weise im Jugendhof Finkenberg stattfand, einstimmig abgelehnt. Vor Ort in Blankenheim hatten die Ausschßmitglieder sich über den Stand der Erneuerungsarbeiten im Finkenhof informiert. Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Guido van den Berg kritisierte das Privatisierungs-Ansinnen der FDP: "Es kann doch nicht sein, dass wir erst mit viel finanziellem Aufwand unsere Herbergen modernisieren und wettbewerbsfähig machen und dann den Profit an Private mit den runderneuerten Einrichtungen übertragen. Wir würden so die Verluste der Allgemeinheit aufbürden und die Gewinne privatisieren." Die Sozialdemokraten wollen nach weiteren Möglichkeiten suchen, die Nutzung der Jugendbildungsstätten weiter zu optimieren, wobei jedoch nach Meinung der SPD darauf Wert gelegt werden soll, hier auf oberflächliche Vergleiche mit dem normalen Gastgewerbe zu verzichten. Guido van den Berg hierzu: "Der Finkenhof und das Haus in Guidel sind keine Hotels. Wir wollen sozialverträgliche Angebote für Kinder, Jugendliche und andere gesellschaftliche Gruppen bereitstellen. Da darf man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen."
Folgende Entschließung wurde dann auch einstimmig im Fachausschuß verabschiedet: "Der Jugendhilfeausschuß fordert den Kreistag auf, an der bisherigen Beschlusslage festzuhalten, die nach dem Verkauf der Jugendburg Dattenberg verbleibenden Einrichtungen Finkenberg und Guidel in der Trägerschaft des Kreises zu belassen und den erzielten Verkaufserlös für die Modernisierung der beiden Einrichtungen einzusetzen. Die Einrichtungen sind auch zukünftig als Bildungs- und Freizeitstätten für Kinder, Jugendliche, Schulklassen, Familien und Erwachsene zu erhalten. Sie stellen ein Angebot in Form von Freiräumen für gruppenbezogene Jugend- und Bildungsarbeit dar, deren Inhalte von den Belegern in eigener Verantwortung bestimmt werden. Die Tagessätze sind sozialverträglich zu gestalten. Eine Deckung der laufenden Betriebskosten isat dabei anzustreben."