CDU und F.D.P. verbieten Berufskollegs mehr Selbständigkeit

Die Berufskollegs des Erftkreises sind Eckpfeiler der Wirtschaft und Garanten für die von den Betrieben der Region dringend benötigten gut ausgebildeten Fachkräfte. Deshalb war für Kreistagsmitglied Günter Hentschke (SPD) das Nein von CDU/FDP zum Antrag des Goldenberg-Berufskollegs in Hürth/Wesseling und des Adolf-Kolping-Berufskollegs in Kerpen, am Reformprojekt „NRW Schule 21 – Selbständige Schule" teilzunehmen, vollkommen unverständlich.

Hentschke empörte sich: „Die CDU/FDP Mehrheit verhindert aus reiner Ideologie und blind für den damit verbundenen Fortschritt, dass zwei besonders engagierte Berufsschulen die Chance bekommen, in Zukunft in größerer Freiheit und mit mehr Selbstverantwortung arbeiten zu können. Dabei haben die Schulkonferenzen der beiden Berufskollegs beschlossen – gegen den Widerstand der Lehrergewerkschaft und i Wissen um die auf sie zukommende Mehrarbeit – am Pilotprojekt des Landes NRW teilzunehmen. Das Nein ist purer Machtmissbrauch und beweist, wie kleinkariert und provinziell CDU und ihr Wurmfortsatz FDP ist."

Auch der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Hardy Fuß MdL, konnte die unbegründete Ablehnung von CDU/FDP – die seiner Meinung nach der Bildungspolitik im Erftkreis sehr schadet – nicht verstehen. Hatte doch die Verwaltung lediglich vorgeschlagen, zunächst nur die Option für die Teilnahme der beiden Schulen im regionalen Verband mit Köln offenzuhalten. Erst wenn im nächsten Jahr die Bedingungen und die Kosten für eine Teilnahme feststehen, sollte endgültig entschieden werden. Fuß: „Der Beschluss hätte keinen Pfennig gekostet – aber alle Möglichkeiten offengehalten. Für CDU/FDP ein bildungspolitisches Desaster."

Auch Fuß Beschwörung, das Nein sei eine Bevormundung der Schüler, Eltern und Lehrer und mache ihre Motivation kaputt, konnte die „Betonfront" von CDU/FDP nicht umstimmen. Sie lehnten gegen SPD und Bündnis 90/Die Grünen die Verwaltungsvorlage ab.

Hentschke fürchtet, dass aus dem vom Landrat propagierten „Erlebnisraum Erftkreis" für engagierte Schulen bereits der „Albtraumraum Erftkreis" geworden ist.