Dramatischer Anstieg der Gewaltkriminalität im Erftkreis

Die Gewaltkriminalität im Erftkreis hat sich dramatisch entwickelt. Die Fälle von Gewaltkriminalität sind derart angestiegen, dass man von einer außerordentlich besorgniserregenden Entwicklung sprechen muss.

Diese Auffassung vertritt der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag Hardy Fuß MdL.

Wie sich aus Zahlenmaterial des Innenministers ergibt, hat sich die Zahl der Fälle der einfachen Körperverletzung im Bereich des Erftkreises („Landrat Bergheim") um 111,39 Prozent erhöht.

Dagegen ist in den benachbarten Kreispolizeibehörden der Anstieg weitaus geringer. Sogar in der benachbarten Großstadt, die traditionell stärker mit solchen Fällen belegt ist, stieg die Zahl der einfachen Körperverletzungsdelikte lediglich um 44 Prozent. Im benachbarten Rheinisch-Bergischen Kreis, Polizeibehörde Landrat Bergisch Gladbach, nur um 20 Prozent.

Fuß dazu: „Diese Zahlen sind derartig alarmierend, dass der Landrat als Kreispolizeichef nun umgehend die Gremien des Kreistages über die Ursachen informieren muss. Schon bei den Wohnungseinbrüchen fällt der Erftkreis mit der niedrigsten Aufklärungsquote in Nordrhein-Westfalen auf."

Während im Nachbarkreis Euskirchen die Zahl der einfachen Körperverletzungen sogar um 83 Prozent gesunken ist, ist der Erftkreis trauriger Spitzenreiter in der Region.

Noch erschreckender ist das Bild, das sich im landesweiten Vergleich bei der Entwicklung von gefährlicher und schwerer Körperverletzung bietet. Hier liegt der Erftkreis mit einem Anstieg von 70 Prozent an der Landesspitze, gemessen an der Entwicklung von 1996 bis 2000.

In der Großstadt Köln stieg die Zahl von gefährlicher und schwerer Körperverletzung lediglich um 37 Prozent, im Rheinisch-Bergischen Kreis um 30 Prozent.

Das alles kann nach Worten von Fuß nicht mehr nur „eine Kombination statistischer Zufälle sein." Die Ursachen müssen aufgedeckt werden. Die Bürgerinnen und Bürger des Kreises hätten einen Anspruch auf eine „durchschnittliche Sicherheitslage".

Nach den vorliegenden amtlichen Zahlen sei diese im Erftkreis längst nicht mehr gegeben, so Fuß.