Youngsters-Treffen vorgeschlagen

Guido van den Berg

In einem Schreiben an den Vorsitzenden der FDP-Kreistagsfraktion Ralph Bombis (30) hat der SPD-Kreistagsabgeordnete Guido van den Berg (26) die Einrichtung eines Jungpolitikertreffens über Parteigrenzen hinweg im Erftkreis vorgeschlagen. Lesen Sie hier das Schreiben von Guido im Orgiginal:

Bedburg, 18.10.2001

Ihr Schreiben vom 17.10.2001

Sehr geehrter Herr Kollege Bombis,

für Ihr o.g. Schreiben möchte ich mich bedanken. Es wird Sie nicht verwundern, daß meine Einschätzungen zu der von Ihren kritisierten Plakataktion eine andere ist. Ich glaube, nicht die Darstellung von Mißständen in der Kreispolitik problematisch ist, sondern die Mißstände selber.

Die Versorgung von F.D.P.-Personal in der Wirtschaftsförderungsgesellschaft leistet in der Tat dazu einen Vorschub dafür, daß sich insbesondere jüngere Menschen entsetzt von der Politik abwenden. Inwiefern die berufliche Qualifikation der ehemaligen F.D.P.-Fraktionssekretärin den Ansprüchen entspricht, die Unternehmerinnen und Unternehmer an eine moderne Wirtschaftsförderung haben, werden wir wohl gemeinsam in den entsprechenden Gremien sachlich zu diskutieren haben. Auch wird wohl erörtert werden müssen, ob der von Unternehmerseite geäußerte Kritik an den Beraterleistungen der WfG mit dem alleinigen Hinweis von Frau Schmitt-Sausen begegnet werden kann, diese Kritik sei doch "submarginal". Ich glaube wir müssen die Probleme der Unternehmerinnen und Unternehmer ernst nehmen und dürfen ihnen nicht mit solcher Arroganz bewegen.

Auch die Besetzung Besetzung der Produktgruppenleiterstelle im Vermessungs- und Katasteramt und die Vergabe einer Stelle im Straßenverkehrsamt bereitet Grund zu zu großer Sorge. Parteibuchbesetzungen und Klüngel sind sicher keine Aushängeschilder, die Jugendliche für Politik begeistern. Gerade deswegen finde ich Ihre Forderung, daß es die jüngeren Politikerinnen und Politiker besser machen sollte, um so wichtiger.

Sie schreiben mir: "Gerade wir ebenfalls noch recht jungen Menschen sollten uns bemühen, ein besseres Vorbild zu geben." Ihren Ansatz möchte ich gerne aufgreifen und schlage daher vor, daß wir ein "Youngster-Treffen Erftkreis" auf die Beine stellen, bei dem sich junge Mandatsträgerinnen und Mandatsträger über alle Parteigrenzen hinweg treffen, um sich über die Politik im Erftkreis einmal aus der Sicht junger Menschen auszutauschen. Auf anderen Ebenen in Bund und Land organisieren junge Menschen in der Politik solche Treffen bereits, um so auch ein besseres Klima in der politischen Auseinandersetzung zu pflegen unmd neue inhaltliche Impulse zu geben. Einladen könnten wir hierzu alle jüngeren Vertreter der verschiedenen Parteien aus den Räten und aus dem Kreistag.

Auch wenn die parteipolitische Personalpolitik von CDU und F.D.P. im Kreis auch weiterhin Gegenstand meiner Kritik sein werden, würde ich mich freuen, wenn Sie mich wissen lassen würden, was Sie über die Einrichtung eines "Youngster-Treffens Erftkreis" denken. Es würde mich freuen, wenn wir als junge Vertreter unserer Parteien hier gemeinsam einen Schritt nach vorne machen.

Da Sie Ihr o.g. Schreiben offenbar als "Offenen Brief" verstanden haben, bitte ich um Ihr Verständnis, daß ich dieses Schreiben neben dem genannten Verteiler – ebenso wie Sie – der Öffentlichkeit zugänglich machen werde.

Mit freundlichen Grüßen

Guido van den Berg