„Meier gibt den Wagen ab“…

Zum Artikel im Kölner Stadt-Anzeiger vom heutigen Tage „Meier gibt den Wagen ab" nimmt der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Hardy Fuß MdL, Stellung:

„Frechens Bürgermeister Meier gibt seinen Dienstwagen ab und will so 6.000 Mark im Jahr sparen. Applaus. Vorhang. Doch wie sieht es hinter den Kulissen aus?
Der Gesetzgeber hat den Städten und Kreisen den hauptamtlichen Bürgermeister beschert, der die früheren Aufgaben des ehrenamtlichen Bürgermeisters und des hauptamtlichen Stadtdirektors in einer Person vereint.

Das Resultat: 7-Tage-Woche, werktags 12 Stunden, samstags und sonnstags 8 Stunden, ständig wechselnde Anforderungen, Vorwürfe, Auseinandersetzungen etc. Stress pur ist angesagt. Abschalten ist nur im Urlaub und fern der Heimat möglich oder bei einer meist heimlichen Aus-Zeit zu Hause.

Der Job des hauptamtlichen Bürgermeisters bietet also alle Voraussetzungen für gesundheitlichen Raubbau. Daran sollen die Akteure denken, wenn sie Beifall heischend ihre eigenen Arbeitsgrundlagen beschneiden.

Selbst zu Veranstaltungen fahren, hört sich gut an.

Doch wo ist der Parkplatz? Ausgerechnet jetzt ist keiner zu finden. In fünf Minuten soll ich reden. Wo ist das Geschenk? Einfach sich in eine Einfahrt stellen kann man sich als Bürgermeister auch nicht leisten.

Zusätzlicher Stress, der unnötig ist.

Die Stadt Frechen ist nach wie vor eine der finanziell gesündesten Kommunen in Nordrhein-Westfalen. Wenn die sich keinen Wagen für ihren Bürgermeister leisten kann, kann es keine andere Stadt. Etwas mehr Nachdenken wäre angesagt gewesen. Auch im Interesse der Kollegen im Erftkreis, die einen Wagen nutzen und jetzt ganz schön dumm dastehen.
Hoffentlich gibt Meier wirklich nur den Wagen ab und nicht auch ein Stück seiner Gesundheit."