„ Die Bundeswehr sichert unsere Freiheit und die unserer Bündnispartner. Eine Einsatzbereitschaft ist nur dann gegeben, wenn unsere Streitkräfte trainieren können. Dies ist bei der Luftwaffe nun mal mit Lärm verbunden. Wir stehen zu unserer Luftwaffe und freuen uns, daß hier in Nörvenich der Lärm so gut wie es geht vermieden wird", so Klaus Lennartz im Rahmen eines Informationsbesuches beim Jagdbombergeschwader 31"Boelcke"
Klaus Lennartz MdB, Vorsitzender der Erftkreis-SPD und sein Stellvertreter Hans Krings MdL, sowie Engelbert Seuren,Geschäftsführer der Erftkreis-SPD konnten am 14.05.2001 einen persönlichen Eindruck von Auftrag und Aufgaben des Verbandes des Fliegerhorstes mitnehmen.
Nach einem Einführungsvortrag durch Oberstleutnant Heinz-Josef Ferkinghoff
als Vertreter des Geschwaderkommodore und einer Besichtigung des
Waffensystems Tornado war bei strahlendem Sonnenschein die Gelegenheit gegeben, den täglichen Flugbetrieb aus unmittelbarer Nähe auf dem Rollfeld zu
erleben. Der hier gewonnene Eindruck u.a. von der Lärmbelastung, die neben
der Bevölkerung in den umliegenden Gemeinden auch in besonderer Weise die
Geschwaderangehörigen auf dem Fliegerhorst betrifft, ließ alle Beteiligten in einem abschließenden Gespräch nach gemeinsamen Lösungen zur Reduzierung dieser Belastung auf das notwendige Mindestmaß suchen.
Hierbei wurde deutlich, dass das Jagdbombergeschwader 31"Boelcke" bereits in den letzten Jahren umfangreiche Maßnahmen unternommen hat. So konnte die Zahl der Flugbewegungen pro Jahr, insbesondere durch Verlegung von Übungsflügen über unbesiedeltes Gebiet im Ausland, im Verlauf der letzten 20 Jahre um mehr
als 50% reduziert werden. Darüber hinaus hat sich das Geschwader, verglichen mit anderen fliegenden
Verbänden der Luftwaffe, eine besondere "freiwillige Selbstbeschränkung" auferlegt. So findet in den Sommermonaten nach 20.00 Uhr und in den Wintermonaten nach 22.00 Uhr in der Regel kein Flugbetrieb statt, obwohl dieser bis 24.00 Uhr zulässig wäre. Auch eine "Mittagspause" in der Zeit von 12.00 Uhr bis 13.30 Uhr wurde eingeführt.
Diese Maßnahmen sind nicht zuletzt Resultate aus den jährlich stattfindenden Tagungen der Lärmschutzkommission, an der die Vertreter der umliegenden Gemeinden beteiligt sind.Auch zukünftig sollte an diesen Maßnahmen festgehalten werden. Sie finden jedoch dort ihre Grenzen, wo die Aus- und Weiterbildung der Piloten
beeinträchtigt wird. Denn nur einsatzfähige und gut ausgebildete Besatzungen sind in der Lage, den Anforderungen eines jederzeit möglichen Krisenreaktionseinsatzes gerecht zu werden.
In diesem Zusammenhang erfuhren die SPD-Politiker, dass voraussichtlich in der zweiten Junihälfte diesen Jahres auf Grund einer in Mitteleuropa stattfindenden NATO – Übung mit verstärktem Flugaufkommen zu rechnen ist und die selbst auferlegten
Einschränkungen nicht immer eingehalten werden können. Eine zeitlich begrenzte Zunahme der Flugbewegungen ist auch durch die Verlegung von portugiesischen Besatzungen mit 5 F-16 und 3 Alpha Jet Kampfflugzeugen zum Fliegerhorst Nörvenich zu erwarten.
Das Geschwader wird dennoch bemüht sein, so der stellvertretende Kommodore, durch entsprechende Organisation die Ausnahmen auf ein Mindestmaß zu beschränken und so die Bevölkerung nicht über Gebühr zu belasten.
Lennartz regte in diesem Zusammenhang an, sich an den geplanten Lärmmessungen auf der Berrenrather Börde zu beteiligen. Der Flughafen Köln-Bonn wird dort den Nachtlärm der Transportmaschinen messen. „ Da kann man ja gleich den Lärm am Tage, verursacht durch den militärischen Flugbetrieb, mitmessen", so Lennartz.