Land ändert Förderpolitik

Wirtschaftsminister Ernst Schwanhold kündigt eine geänderte Förderpolitik des Landes NRW an.

Damit unterstützt das Ministerium die Forderung des Vorsitzenden der Erftkreis-SPD und Bundestagsabgeordneten Klaus Lennartz, wonach die Fördergelder auf strukturstarke Regionen ausgerichtet werden sollen. „Die zukünftige Förderpolitik hat sich zuallererst an den Stärken und Kompetenzen von Regionen und Branchen auszurichten", so Schwanhold in einem Schreiben an Lennartz.

Lennartz hatte in einem Schreiben an Ministerpräsident Wolfgang Clement vorgeschlagen, Fördergelder auf etablierte Regionen zu konzentrieren, statt auf strukturschwache Gebiete zu verteilen, um so branchenspezifische Ballungsräume zu schaffen", von denen eine ‘Leuchtturmwirkung’ ausgeht. Es muss die Maxime gelten: Stärken stärken, statt Schwächen auszugleichen", so Lennartz an Clement.

Hintergrund des Schreibens war das Abrutschen des Landes in der Bio- und Gentechnologie auf Platz Drei.

Lennartz begrüßt demnach die Aussagen Schwanholds zur NRW-Förderpolitik, weil ein Standort aus Unternehmensperspektive besonders dann attraktiv ist, wenn dort Cluster gleichgelagerter Firmen gebildet werden. So profitierten die Firmen nicht nur von zahlreichen Synergieeffekten, sondern auch von einer besseren Außenwirkungen. Durch regionale Kooperationen innerhalb einer Branche lassen sich Marketingstrategien durchführen, um einen Standort national und international eine höhere Anziehungskraft zu verleihen.

Dementsprechend wird sich die Förderpolitik des Landes vorrangig auf Regionen konzentrieren, „die ihre Stärken durch Projekte mit unmittelbarer Wirkung für Wachstum und Beschäftigung nachweisen", so Schwanhold, der mit Lennartz übereinstimmt, dass nicht derjenige „zuallererst gefördert wird, der seine Defizite und Schwächen besonders eindrucksvoll darstellt, sondern derjenige, der die Chancen seines Projektes nachweisen kann", so der Minister weiter.

„Damit", habe das Gießkannenprinzip bei der Vergabe von Fördergeldern ausgedient", so Lennartz, der folgerrichtig darauf hinwies, dass sich einige Unternehmen nur deshalb in strukturschwache Gebiete ansiedeln, weil diese als Fördergebiete ausgewiesen seien.

So sollen zukünftig, nach Aussage Schwanholds, beispielsweise auch im Bereich Biotechnologie die Mittel auf bereits etablierte Regionen konzentriert werden.

Nach Ansicht Lennartz müsse die Kölner Region ihre zukünftigen Aktivitäten im Bereich der Biotechnologie bündeln und ihre Zusammenarbeit mit benachbarten Regionen (Erftkreis, Köln und Leverkusen) enger koordinieren.
Für die Unternehmen im Erftkreis ergeben sich dadurch enorme Chancen in der Bio- und Gentechnologie ganz vorne mitzuspielen, so Lennartz.