„ Wir müssen gemeinsam Strategien entwickeln, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten", so Harald Könen, Vorsitzender der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA)im Erftkreis.
Mit dieser Einschätzung konnten alle Teilnehmer einer Podiumsdiskussion der AfA im Kraftwerk Niederaussem gut leben. Nur über das Wie, einer Reduzierung von 23 Millionen Tonnen Kohlendioxid in Deutschland bis 2010 pro Jahr, die die Bundesregierung in Kyoto auf dem Weltklimagipfel versprochen hat, gab es unterschiedliche Meinungen. Während der grüne Landtagsabgeordnete Reiner Priggen sich für eine Quotierung der Kraftwärmekopplung, die Gaskraftwerke aufgrund ihrer höheren Effizienz bevorzugt, aussprach waren sich die Unternehmensvertreter der RWE Rheinbraun und die SPD-Politiker einig, daß eine freiwillige Vereinbarung zwischen Bundesregierung und Energieerzeugern besser ist.
SPD-MdB Klaus Lennartz stellte klar, daß es effektiver sei von seiten des Staates die Standards vorzugeben und die Tonnage der Reduzierung vorzugeben. Das Erreichen der Einsparung sollte aber in der Verantwortung der Unternehmen belassen werden. Nur so könne eine Kreativität der Einsparung gefördert werden, die mehr bringt als die Quotierung. Der designierte Arbeitsdirektor der RWE, Gerd Spaniol verwies darauf, daß eine freiwillige Vereinbarung eine scharfe Kontrolle durch den Staat beinhalte.
Eine Quotierung der Kraftwärmekopplung hätte im schlimmsten Fall zur Folge, daß Kraftwerke nur „heiße Luft" produzieren, damit die Quote erfüllt wird, so Theo Tippkötter, Betriebsdirektor Rheinbraun.
Große Einsparungspotentiale zählten der SPD-Landtagsabgeordnete Hans Krings und Dr. Johannes Lambertz vom RWE auf. Ausbau der Fernwärme, Ersatz alter Kraftwerke, ein zweites BoA-Kraftwerk, und ein intensives Renovierungsprogramm bei Altbauten würden die geforderten CO2-Reduzierungen auch bringen und dies ohne staatliche Eingriffe in den gerade liberalisierten Strommarkt.
Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die die Podiumsdiskussion verfolgten, hörten es gerne. Von einer Quotenregelung bei der Kraftwärmekopplung wären Arbeitsplätze im Revier, nach dem massiven Abbau infolge der Liberalisierung des Strommarktes, nochmals betroffen.