Was sich gegenüber der letzten Wahlperiode in der Schulpolitik des Landes geändert hat, wollten die SPD-Kreisschulpolitiker von Manfred Degen MdL wissen.
Der schulpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion konnte Beachtliches vorweisen:
-6.100 Lehrerstellen werden neu eingerichtet.
-Jede durch Pensionierung wegfallende Stelle wird neu besetzt.
-Zur Vorbereitung des Englisch-Unterrichts in den Grundschulen ab Klasse 3 werden Lehrerstellen eingerichtet.
-Für die Aktion 13 plus" werden 200.000 zusätzliche Schülerplätze geschaffen.
-Neu ist, dass geeignete Gymnasiasten jetzt auch im Klassenverband nach 12 Jahren ihr Abitur machen können. (Bisher war nur Einzelspringen" möglich.)
-Mit DM 1,2 Mio. soll die Sprachkompetenz von Migrantenkindern gefördert werden.
Eine Reduzierung der Lehrerpflichtstunden und eine Absenkung der Klassenfrequenz wird es zunächst aber nicht geben", dämpfte er weitergehende Hoffnungen der Lehrer. Das sei erst in einigen Jahren opportun, wenn die Zahl der Schülerinnen /Schüler in allen Schulformen zurückgeht.
Ausführlich ging er auf das Modellvorhaben NRW Schule 21" ein. Im Koalitionsvertrag heißt es dazu, dass Schulen mehr Freiräume, Kompetenzen und Verantwortung bekommen sollen." Das bedeute, Schulleitungen sollen mehr Zuständigkeiten bei der Einstellung und Beförderungen von Lehrer bekommen. (Bisher waren Schulleiter Vorgesetzte, im Modellvorhaben sollen sie Dienstvorgesetzte sein.) Geplant sei auch ein eigenes Budgetrecht für Schulen im Modellversuch. Degen legte dem AK einen brandneuen Antrag vom 14.11.2000 vor, in dem es heißt, das die Landesregierung bis zum Frühjahr 2001 Vorschlage machen soll, wie
-das Modellvorhaben durchgeführt werden kann,
-durch Ausschreibung geeignete Schulen gefunden werden können,
-durch öffentlichkeitswirksame und schulinterne Veranstaltungen für die Teilnahme am Modellvorhaben NRW Schule 21" geworben werden soll.
Das ist eine kleine Kulturrevolution und eine Abkehr von der alten obrigkeitlichen Furcht, dass Schulen – als nicht selbständige Anstalten des öffentlichen Rechts – ohne Gängelung von oben nicht zurechtkommen können", freute sich Arbeitskreisleiter Günter Hentschke. Er hält das Modell NRW Schule 21" für den Beginn freier und selbst verantwortlicher Schulen und plädiert dafür, bei den Schulen im Erftkreis für die Teilnahme am Modellvorhaben zu werben.
Degen begrüßte die Initiative der Erftkreis-SPD, in Kooperation mit einer regionalen Fachhochschule im Erftkreis eine FH Sektion duale Ausbildung" einzurichten, die in einem sechssemestrigen dualen Studium (halb Betrieb, halb Uni) eine berufliche Qualifikation und einen dem Abschluß einer Fachhochschule gleichwertigen Abschluß (B.A.) verleiht: Das ginge glatt durch."