Tourismus macht noch keinen Aufschwung

"Politik kann nicht die Arbeitsplätze schaffen, aber günstige Rahmenbedingungen setzen für erfolgreiches Wirtschaften. Daher ist der Aufschwung, den die IHK den Unternehmen im Erftkreis bescheinigt, neben positiven wirtschaftlichen Eckdaten in erster Linie das Ergebnis eines erfolgreich durchgeführten Strukturwandels. Der Erftkreis hat sich zu einem hochtechnologischen Dienstleistungskreis weiterentwickelt," so der SPD-Bundestagsabgeordnete Klaus Lennartz und Vorsitzender der Erftkreis-SPD mit Blick auf die zahlreichen Medien- und Informations- und Kommunikationsbetriebe.

Die Statistik macht dies deutlich: Betrug der Anteil der Beschäftigten im Dienstleistungsbereich Mitte der 80er Jahre lediglich 38 Prozent gegenüber knapp 50 Prozent im Industriebereich, so hat sich das Beschäftigungsverhältnis bis heute geradezu umgekehrt. Weit über 50 Prozent der Beschäftigten sind bis dato im sogenannten Tertiärbereich beschäftigt, lediglich 38 Prozent verbleiben im Indust-riesektor.

Dennoch bleiben die Industriebetriebe, insbesondere die Chemiebetriebe im Erftkreis "Lokführer der Konjunktur".

Allerdings, so Lennartz, muss sich die Politik des Landrates daran messen lassen, wo wir wirtschaftlich in vier, fünf Jahren stehen werden". Die Erfolge von heute lassen sich nicht mit Tourismuskonzepten und Schlossbesichtigungen fortführen.

Dafür bedarf es aus Sicht von Lennartz schon weitreichender Perspektiven für die wirtschaftliche Weiterentwicklung des Erftkreises.
Das vorhandene Potential hierfür ist enorm, es muss nur sinnvoll genutzt werden, um die Wirtschaft im Erftkreis weiter auf Kurs zu halten.

Der Ausbau zu einem virtuellen Gesundheitszentrum auf höchstem technologischen Niveau gehört für Lennartz ebenso dazu wie die Stärkung der alten Riesen Chemie, Braunkohle und Energie, die sinn-voll mit den neuen Dienstleistungen, vor allem im Informations- und Kommunikationsbereich, verzahnt werden sollen. Darüber hinaus muss der Ausbau der Film- und Medienindustrie noch weiter vorangetrieben werden.