Lennartz absolviert Schicht mit der Autobahnpolizei – Brief an Bundesverkehrsminister Klimmt. Zinseinsparungen durch UMTS-Versteigerung in den BAB-Ausbau investieren
Acht Stunden begleitete der Vorsitzende der Erftkreis-SPD und Bundestagsabgeordnete Klaus Lennartz mit der Zustimmung des Regierungspräsidenten zu Köln, Jürgen Roters, die BeamtInnen der Autobahnpolizei auf ihren Einsätzen rund um den Kölner Ring.
Dabei wurde Lennartz hautnah bestätigt, was täglich zu lesen und zu hören ist: Kilometerlange Staus und zahlreiche, leider auch schwere Unfälle. Für den SPD-Abgeordneten ist die Verkehrssituation rund um den Kölner Ring und insbesondere die tödlichen Unfälle nicht länger hinnehmbar.
So entstünden rund 12 Prozent aller Unfälle innerhalb und 24 Prozent am Ende eines Staus, resümiert Lennartz. "Staubekämpfung ist somit auch Unfallbekämpfung", doch gerade hierbei bestehe nach Auffassung des SPD-Politikers enormer Handlungsbedarf.
In einem drei Seiten langen Brief an Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt teilt Lennartz daher unmißverständlich mit, dass er nicht mehr bereit sei, die unerträglichen Zustände am Kölner Ring in dieser Form zu akzeptieren und fordert wie NRW-Verkehrsminister Ernst Schwanhold unter anderem, dass ein Teil der durch die UMTS-Versteigerung erwirkten Zinseinsparungen von jährlich rund 4,8 Milliarden Mark in den Ausbau des Kölner Rings fließen sollen. "Wieviel tödliche Unfälle müssen noch passieren, bis endlich gehandelt wird", fragt Lennartz. "Wenn nur ein Menschenleben durch entsprechende Maßnahmen gerettet wird, hat sich die Investition schon gelohnt."
Darüber hinaus fordert Lennartz an allen staurelevanten Stellen Induktionsschleifen und elektronische Warnhinweise, um die Autofahrer frühzeitig auf Gefahrenquellen hinzuweisen.
Insgesamt 19 Fragen rund um die Verkehrs- und Unfallsituation am Kölner Ring und darüber hinaus stellt Lennartz an den Bundesverkehrsminister.
Von der Beantwortung der Fragen verspricht sich Lennartz eine genau Analyse der Verkehrssituation, aus der dann ein Forderungskatalog abgeleitet werden muss, um die Risiken auf ein Minimum zu reduzieren.
So will Lennartz beispielsweise wissen, wieviel Unfälle, eingeteilt nach der Schwere, sich in den letzten Jahren ereignet haben, fragt nach geeigneten technischen Maßnahmen wie Induktionsschleifen und Telematikeinrichtungen, um die Autofahrer frühzeitig auf einen Stau aufmerksam zu machen. Ferner bittet Lennartz um Auskunft über Stauschwerpunkte und ob es bei Einsätzen von Rettungsfahrzeugen beispielsweise durch die Freigabe von Standstreifen zu Verzögerungen gekommen ist.
"Die Reduzierung der Anzahl und Länge von Staus", ist Lennartz erklärtes Ziel. "Das schont nicht nur Zeit und Nerven der Autofahrer, es hilft vor allem, Unfälle zu verhindern und Menschenleben zu retten."
Im Gespräch mit dem Regierungspräsidenten begrüßte Lennartz die bereits eingeleiteten und noch vorgesehenen Maßnahmen des Staumanagement mit denen erste Erfolge erzielt werden konnten. Eine nachhaltige und deutliche Verbesserung wird aber nur durch den konsequenten Ausbau des Autobahnrings eintreten, so Lennartz.